Untergärig
Der Begriff untergärig beschreibt eine Art der Gärung in der Bierherstellung. Dabei sinkt die verwendete Hefe während der Gärung auf den Boden des Gärbehälters. Untergärige Hefen benötigen kühle Temperaturen zwischen 4 °C und 10 °C, um optimal zu arbeiten. Diese Gärform ist heute weit verbreitet, da sie besonders reine, klare und haltbare Biere hervorbringt.
Was bedeutet untergärig in der Braupraxis?
Früher war diese Brauweise kaum möglich, da es keine Kühltechnik gab. Erst mit der Entwicklung der Kältemaschine im 19. Jahrhundert konnte sich die untergärige Gärung durchsetzen. Der Einsatz von Reinzuchthefen hat diesen Wandel zusätzlich unterstützt, denn so lassen sich Gärverhalten, Aroma und Qualität besser kontrollieren.
Im Gegensatz zur obergärigen Variante entsteht bei der untergärigen Gärung weniger Kohlensäure und Alkohol. Die Hefe vergärt den Zucker langsam und bildet weniger Nebenprodukte. Dadurch schmeckt das fertige Bier würziger, milder und oft süßlicher.
Wie läuft die Gärung untergäriger Hefe ab?
Nach dem Einbringen in die Würze setzt die Hefe den Gärprozess in Gang. Dabei entsteht Alkohol, Kohlensäure sowie ein kleiner Anteil an Aromastoffen. Da die Hefe bei niedrigen Temperaturen arbeitet, dauert die Gärung länger – oft bis zu zwei Wochen. Die Hefe sinkt nach und nach ab, wodurch das Bier eine besonders klare Optik erhält.
Typische untergärige Biersorten
Zu den beliebtesten untergärigen Sorten gehören:
Pils
Helles
Dunkles
Export
Märzen
Lager
Bockbier
Diese Biersorten zeichnen sich durch eine stabile Schaumkrone, klare Farbe und ausgewogenen Geschmack aus. Vor allem in Deutschland ist untergäriges Bier weit verbreitet und prägt viele regionale Braustile.