Jodprobe
Kontrolle der Verzuckerung beim Maischen
Die Jodprobe gehört zu den wichtigsten Qualitätstests im Brauprozess. Sie überprüft am Ende des Maischvorgangs, ob die im Malz enthaltene Stärke vollständig in Zucker umgewandelt wurde – ein essenzieller Schritt, um die Vergärbarkeit der Maische sicherzustellen. Dieser Test wird deshalb auch als Stärkenachweis bezeichnet.
Warum ist die Jodprobe so wichtig?
Während des Maischens wandeln Enzyme wie Amylasen die im geschroteten Malz enthaltene Stärke in vergärbaren Zucker um. Doch dieser Vorgang ist temperatur- und zeitabhängig. Um sicherzugehen, dass die Verzuckerung abgeschlossen ist, führen Brauer die Jodprobe durch. Nur wenn dieser Test negativ, also „jodneutral“ ausfällt, kann der Maischeprozess fortgesetzt werden – andernfalls muss die Rast verlängert werden.
So funktioniert die Jodprobe
Für die Jodprobe nimmst du etwa ein bis zwei Esslöffel der Maische in ein kleines Gefäß – idealerweise auf einem weißen Untergrund, wie einem Porzellanteller. Nachdem die Probe auf unter 40 °C abgekühlt ist, gibst du ein bis drei Tropfen Jodlösung hinzu. Die Verfärbung zeigt dir das Ergebnis:
FARBE
Bedeutung
Blau, Rot, Lila oder Schwarz
„jodpositiv“ / „joduunormal“
- Unvollständiger Abbau der Stärke und damit unvollständige Verzuckerung
Keine Farbveränderung (Gelb-Bräunlich)
„jodnormal“ / „jodneutral“
- Vollständige Verzuckerung der Stärke
➔ Würze ist in Ordnung - Brauvorgang kann fortgesetzt werden
Wichtig: Gib die verwendete Probe nie zurück in den Hauptsud – Jod ist gesundheitsschädlich und nicht zum Verzehr geeignet!
Was tun bei jodpositivem Ergebnis?
Verfärbt sich die Probe dunkel, wurde nicht alle Stärke in Zucker umgewandelt. In diesem Fall verlängerst du die letzte Rast – z. B. die Verzuckerungsrast – um einige Minuten und wiederholst den Test. Ein korrekt ausgeführter Jodtest gibt dir die Sicherheit, dass deine Würze optimal vergärbar ist.