Untergärig

Bei der Bierproduktion kommen ober- und untergärige Hefen zum Einsatz, wodurch obergärige und untergärige Biersorten entstehen. Um die Gärung in Gang zu setzen, benötigen untergärige Hefen eine Umgebungstemperatur von 4 °C – 10 °C. Aufgrund fehlender Kühlmöglichkeiten entstanden daher früher kaum untergärige Biere, seit der Entwicklung der Kältemaschine hat sich diese Brauweise jedoch immer weiter durchgesetzt. Durch die niedrigeren Temperaturen bleibt das Bier von Mikroorganismen verschont und ist länger lagerbar, allerdings dauert der Gärprozess länger als mit obergäriger Hefe. Ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Massenproduktion untergäriger Biere war die Herstellung von Reinzuchthefe.

Durch die Zugabe der Hefe wird die Würze vergoren, indem der Zucker der Würze in Alkohol, Kohlensäure und geschmacksgebende Nebenprodukte umgewandelt wird. Die untergärige Hefe setzt sich am Boden des Tanks ab, führt zu weniger Nebenprodukten, einem höheren Restzuckergehalt und einem geringeren Alkoholgehalt als bei obergärigen Bieren. Daher schmecken untergärige Biere würziger und süßlicher. Neben dem Geschmack beeinflusst der eingesetzte Hefestamm auch den Geruch, die Konsistenz und das Aussehen des Bieres.

Untergärige Biersorten sind beispielsweise Bockbier, Helles, Dunkles, Export, Lager, Märzen oder Pils.