Trester
Pressrückstände mit Potenzial
Bei der Verarbeitung pflanzlicher Rohstoffe – etwa durch Keltern, Pressen oder Entsaften – entstehen feste Rückstände. Diese bezeichnet man im fachlichen Kontext als Trester. Obwohl es sich um ein Nebenprodukt handelt, ist es keineswegs wertlos. Vielmehr steckt darin eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Weiterverwertung.
In welchen Produkten fällt Trester an?
Trester ist das Restprodukt verschiedener Erzeugnisse. Die Pressrückstände entstehen in erster Linie bei der Herstellung unterschiedlichster Lebensmittel und Getränke.
Dazu gehören beispielsweise:
- Wein
- Bier
- Säfte (Obst und Gemüse)
- (Oliven-)Öl
- Kaffee
Insbesondere in der Weinproduktion bestehen die Überreste häufig aus Kernen, Schalen und Stängeln der Trauben.
Was macht man aus Trester?
Die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. In der Landwirtschaft dienen die festen Bestandteile oft als Tierfutter oder natürlicher Dünger. In der Brennerei nutzt man sie zur Herstellung von Destillaten (Tresterschnäpse) wie Grappa oder Raki. Auch in der Küche findet das Restprodukt immer mehr Beachtung – vor allem Obst- und Gemüsetrester lassen sich in Rezepten für Muffins, Brote, Cracker oder Suppen einsetzen.
Ein weiterer Anwendungsbereich ist die Gewinnung von Pektin, das als pflanzliche Alternative zu Gelatine in der Lebensmittelindustrie verwendet wird.
Durch seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten eignet sich Trester somit perfekt zur Resteverwertung.

Unterschiedliche Begriffe je nach Region – Treber vs. Trester
Je nach Sprachraum und Produktvariante gibt es für dieses Rückstandsmaterial unterschiedliche Bezeichnungen. So spricht man in Österreich häufiger von Treber, während in der Schweiz Begriffe wie „Träsch“ oder „Trasch“ geläufig sind. In bestimmten Regionen Deutschlands, etwa an der Mosel, ist auch der Ausdruck „Bälisch“ bekannt. Diese Vielfalt zeigt, wie tief das Thema in der regionalen Handwerkstradition verwurzelt ist.